Japan und Glücksspiel? Nein. Bisher sind das Land und das Gaming nicht wirklich zusammenkommen. Während in anderen asiatischen Staaten das Glücksspiel boomt und Umsätze in Milliarden-Höhe erwirtschaftet werden, ist das Spiel in Japan im wahrsten Sinne des Wortes nach wie vor ein „zartes Pflänzchen“, welches einfach nicht gedeihen will.
Premier-Minister Fumio Kishida hat seine ablehnende Haltung zum Glückspiel vor wenigen Tagen in der Sitzung des Haushaltsausschusses nochmals knallhart zum Ausdruck gebracht, zumindest mit einem Blick auf die Online Casinos. Interessant ist an dieser Stelle, dass die Kishida Aussagen bereits etwas an der Realität im Land vorbeigehen und dass es die Regierung selbst ist, die mit den neuen Ressorts dem Glückspiel in Japan zum Aufschwung verhelfen will. Konträrer könnte die Lage derzeit kaum sein. Wir haben die Informationen für Sie.
So wird in Japan derzeit gespielt
Wer glaubt, dass es in Japan kein Glücksspiel gibt, irrt sich gewaltig. Es gibt einige internationale Online Casinos, die mit japanischen Webseiten am Start sind und die Registrierung der Spieler zulassen. Geschätzt wird derzeit, dass in Japan zwei Millionen User aktiv in den Internet Casinos ihr Glück herausfordern.
Regulär haben sich die Japaner vornehmlich den Pferdewetten verschrieben. Ca. 5 Millionen Spieler tippen aktiv auf die Galopps und Trabrennen im Land. 3,29 Millionen Sportwetter haben sich den Keirin Wettkämpfen (Radsport) verschrieben. Zudem gibt’s gut eine Million Anhänger, die ihre Wetten auf Bootsrennen platzieren.
Der Kampf gegen die Online Casinos
2014 wurden rund 100 Anfragen von Online Casino Betreibern an die japanischen Behörden gestellt. Die Auskunftsersuchen zu möglichen Lizenzen sind 2020 auf 500 gestiegen. Positiv beschieden wurde jedoch keine einzige Anfrage. Der Premier blockt weiter. Fumio Kishida erklärte in der Sitzung des Haushaltsausschusses, dass es nicht sein Ziel sei, den Spielerschutz und die Spielsuchtprävention in den Online Casinos zu stärken, sondern die Webseite komplett zu verhindern.
Eine offizielle Regulierungsbehörde für das Online Gaming in Japan gibt’s nicht. Laut Aussage von Kishida sind aber mehrere Regierungsstellen damit beschäftigt, gegen das „illegale Glücksspiel“ vorzugehen. Wird nach gewiesen, dass die Betreiber der Casinos in Japan ansässig sind, so handle es sich um ein Verbrechen.
Integrierte Ressorts – Hotels und Casinos
Die ablehnende Haltung von Fumio Kishida in Sachen Online Casinos ist doch etwas überraschend, steht sie doch im krassen Gegensatz zur Liberalisierung des stationären Glücksspiels. Die Regierung hat bereits vor geraumer Zeit beschlossen, dass – ähnlich wie in Macao – integrierte Hotel- und Casino Ressorts geschaffen werden sollen. Marktanalysen und Prognosen haben ergeben, dass die IRs jährlich über vier Millionen neue Touristen ins Land bringen können. Laut aktuellen Plänen will die japanische Regierung für die integrierten Spiel-Tempel drei Lizenzen vergeben. Anträge wurden liegen zum Beispiel aus Osaka, Wakayama und aus Nagasaki vor.
Bally reicht Mega-Projekt ein
Etwas überraschend ist Ende März zudem die Bally Group aus Las Vegas ins Bieterrennen eingestiegen. Die Amerikaner haben ihren Plan für ein Casino-Ressort in Fukuoka vorlegt. Bally plant einen Hotel- und Casino-Neubau im Wert von 3,7 Milliarden US-Dollar. Allein die Casino-Floors im Resort sollen auf einer Fläche von 160.000 Quadratmeter angelegt sein. Der Hotelkomplex ist auf 2.000 Zimmer ausgelegt. Ob Bally mit der etwas verspäteten Einreichung der Unterlagen aber noch Chancen in Japan hat, ist offen. Bereits Mitte Juni soll es erst offizielle Kommentierungen zu den vorliegenden Ressort-Lizenzanträgen geben.