Auf den Cayman Islands gibt es Überlegungen, Casinos auf Kreuzfahrtschiffen, die vor Ort anlegen, zuzulassen. Dieses mögliche Vorhaben wird von Kenneth Bryan, Minister für Tourismus und Häfen, vorangetrieben. Ziel ist es, die Anziehungskraft der Region für Touristen zu erhöhen und den Schiffen zu gestatten, ihre Casinos im Hafen zu betreiben – eine Aktivität, die bislang verboten ist.
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Umsetzung ist eine anstehende Volksabstimmung. Dabei soll die Bevölkerung über den Bau eines neuen Kreuzfahrtterminals entscheiden. Bei einer positiven Entscheidung verspricht sich Bryan, dass die Schiffe länger im Hafen verweilen und möglicherweise über Nacht bleiben könnten. Er sieht darin eine Chance, das Stadtzentrum von George Town, das derzeit nach Einbruch der Dunkelheit eher ruhig wirkt, wieder mit Leben zu füllen.
Bryan betonte in einem Interview mit den lokalen Medien die Bedeutung einer solchen Veränderung: Mit einer neuen Anlegestelle wäre es denkbar, dass die Kreuzfahrtschiffe in unseren Häfen übernachten. Die Aussicht auf Tausende von Gästen, die die Stadt besuchen und beleben, könnte George Town neuen Schwung verleihen und eine Wiederbelebung der Innenstadt bewirken. Bryans Vision unterstreicht das Potenzial, das in dieser Maßnahme steckt, sowohl für die Tourismusbranche als auch für die lokale Wirtschaft.
Casino-Besuch nur für Schiffsreisende
Auf den Cayman Islands bleibt das Glücksspiel streng reglementiert. Trotz ihres Rufs als exklusives Urlaubsziel und Finanzparadies ist das Betreiben von Casinos sowohl online als auch terrestrisch verboten. Das angepasste Glücksspielgesetz von 1963 bestraft alle Arten von Glücksspielen mit hohen Geldstrafen oder Haft. Passagiere von Kreuzfahrtschiffen stellen die Ausnahme dar und können an Bord dieser Schiffe spielen.
Die anhaltende Diskretion und der Fokus auf strikte Durchsetzung des Glücksspielverbots unterstreichen das Anliegen der Regierung, unerlaubte Aktivitäten zu verhindern. Dabei sind die verhängten Strafen besonders abschreckend: Teilnehmer illegaler Spiele riskieren Geldbußen von 40.000 USD sowie bis zu zwei Monate Freiheitsstrafe. Organisatoren werden noch härter bestraft, mit möglichen Konsequenzen von 100.000 USD Strafe und einem halben Jahr Haft.
Dennoch könnte die Öffnung der Casinos für Passagiere der Kreuzfahrtschiffe wirtschaftliche Vorteile bringen. Durch den späteren Beginn der Casino-Öffnungszeiten um 15.00 Uhr haben die Reisenden ausreichend Zeit, die Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten der Inseln zu nutzen. Dies bietet der lokalen Wirtschaft eine potenziell lukrative Einnahmequelle. Der Handelsverband der Insel hat diese Entwicklungen positiv aufgenommen und unterstützt die geplanten Maßnahmen.
Dieser Plan könnte dazu führen, dass Schiffe länger im Hafen verweilen, da die Reedereien einen zusätzlichen Anreiz erhalten. Für die Passagiere ergeben sich somit reizvolle Möglichkeiten, die Attraktionen der über und über mit weißen Sandstränden gesegneten Insel zu erkunden und zugleich das Glücksspielvergnügen an Bord zu genießen. Diese Strategie könnte sowohl die Tourismusbranche als auch die lokalen Händler nachhaltig stärken.