In Österreich bahnen sich tiefgreifende Änderungen in der Glücksspielbranche an. Im Rahmen der laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien ÖVP, SPÖ und Neos steht eine Erhöhung der Steuerabgaben im Raum, die dazu führen könnte, dass die Glücksspielindustrie erheblich beeinträchtigt wird. Vorstände von Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien haben sich daher in einem dringlichen Schreiben an die politische Führung gewandt.
Sie beschreiben die potenziellen Folgen der geplanten Reformen als existenzbedrohend für die Branche. Der Brief malt ein alarmierendes Bild: Sollte es zu den diskutierten Steuererhöhungen kommen, könnte dies fatale Auswirkungen auf viele Glücksspielbetriebe und deren Mitarbeiter haben. Mögliche Konsequenzen:
- Verluste von Spielstätten
- Stellenabbau
Die Vorstandsmitglieder heben dabei die bisherige wirtschaftliche Bedeutung der Glücksspielunternehmen hervor. Allein im Jahr 2023 haben Casinos und Lotterien Einnahmen erzielt, die dem österreichischen Staatshaushalt beachtliche 42,2 Millionen Euro zusätzlich eingebracht haben. Dazu kommen Steuern und Abgaben, die sich insgesamt auf rund 724 Millionen Euro belaufen. Diese Zahlen verdeutlichen den hohen wirtschaftlichen Beitrag der Branche zum Staat.
Das Schreiben enthält eindringliche Appelle an die Politiker, die Notwendigkeit solch drastischer Maßnahmen zu überdenken. Die Glücksspielunternehmen betonen, dass wohl eine nachhaltige Lösung gefunden werden müsse, um eine gesunde Balance zwischen der Konsolidierung der Staatsfinanzen und der Aufrechterhaltung der Wirtschaftskraft der Glücksspielbranche zu gewährleisten.
Die Entwicklungen in den nächsten Tagen dürften richtungsweisend sein, während sich die Parteien intensiv mit den vorgeschlagenen Reformen auseinandersetzen. Die Auswirkungen, sowohl auf die einzelnen Unternehmen als auch auf die gesamte Branche, werden genau beobachtet.
Drohen erhebliche Schließungen?
Ein bedeutender Anteil der Spielstätten, etwa 30 bis 40 Prozent, könnte gezwungen sein, ihre Türen zu schließen. Der Verlust an Arbeitsplätzen wäre erheblich und würde auch die Steuereinnahmen stark beeinträchtigen. Die möglichen Kürzungen betreffen nicht nur die Spielstätten direkt, sondern auch das weitverzweigte Netz von Vertriebspartnern der Österreichischen Lotterien. Sollte es zu einer Verdopplung der Abgaben kommen, besteht die Gefahr, dass die Anzahl der Annahmestellen drastisch reduziert werden muss.
Betroffene Bereiche:
- Arbeitsplätze: Hunderte könnten verloren gehen.
- Vertriebsnetz: Halbe Reduzierung der Annahmestellen möglich.
- Sponsoring: Negative Auswirkungen auf Vereine, soziale und kulturelle Projekte.
Sollten Unternehmen gezwungen sein, ihre Werbebudgets zu kürzen, würde dies den Mediensektor ebenfalls erheblich treffen. Die Vorstände der Casinos heben hervor, dass die beabsichtigten Maßnahmen im Widerspruch zu den erwarteten Steigerungen der Staatseinnahmen stehen. Im Gegenteil, niedrigere Umsätze könnten zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führen. Beide Unternehmen betonen ihre Bereitschaft, aktiv an Lösungen mitzuwirken. Ihr gemeinsames Ziel bleibt die Stärkung der Glücksspielbranche in Österreich.