Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen hat dem Zahlungsanbieter Zimpler eine ernsthafte Warnung ausgesprochen. Aufgrund der Tatsache, dass Zimpler Zahlungen für nicht lizenzierte Glücksspielbetreiber abwickelt, könnte dies zu einer hohen Geldstrafe von 25 Millionen SEK (ca. 2,1 Millionen Euro) führen.
Letzte Frist bis zum 31. Juli 2023
Laut dem Fachmagazin iGaming Business hat die schwedische Glücksspielbehörde einem anonymen Hinweis nachgegangen und festgestellt, dass Zimpler Zahlungen für schwedische Kunden an Glücksspielanbieter abwickelt, die keine gültige Lizenz in Schweden besitzen.
Gemäß den schwedischen Glücksspielvorschriften muss jeder, der auf dem Markt tätig ist, eine Lizenz haben. Seit dem 1. Januar ist es verboten, Spiele ohne die erforderliche Lizenz anzubieten und deren Teilnahme zu fördern.
Zimpler wurde nun eine Frist bis zum 31. Juli 2023 gesetzt, um das Geschäft mit nicht legalen Glücksspielanbietern in Schweden einzustellen. Falls Zimpler nicht rechtzeitig reagiert, wird die erwähnte Geldstrafe verhängt.
Schweden plant schärfere Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel
Der schwedische Online-Gaming-Industrieverband (BOS) hat strengere Maßnahmen gefordert, um den Anteil des legalen Glücksspiels am Gesamtmarkt zu erhöhen. Das Ziel war, dass 90 % des Glücksspiels legal sind, doch derzeit liegt Schweden nur bei rund 77 %. Zwischenzeitlich konnte Schweden bereits eine Quote von etwa 87 % vorweisen.
Um illegale Aktivitäten zu bekämpfen und zu finanzieren, hat die schwedische Regierung eine Reihe neuer Maßnahmen vorgeschlagen:
- Erweiterung der Regulierungsbefugnisse von Spelinspektionen zur Überwachung von Zahlungsanbietern.
- Auskunfts- und Transparenzpflichten für Zahlungsanbieter, die mit Glücksspielunternehmen kooperieren.
- Gemeinsame Maßnahmen von Spelinspektionen und Zahlungsanbietern zur Aufdeckung illegaler Aktivitäten.
- Erhöhte Gebühren für Lizenzinhaber sowie strengere Strafen für illegale Glücksspielangebote.
Zimpler kündigt Gegenmaßnahmen an
Die drohende Geldstrafe wird von Zimpler ernst genommen. Das Unternehmen hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit Glücksspielanbietern ohne offizielle Lizenz in Schweden bis zum Ende des dritten Quartals einzustellen.
Die Verantwortlichen von Zimpler betonen jedoch, dass sie der Ansicht sind, dass ihr Geschäftsmodell nicht gegen das schwedische Gesetz verstößt. Zudem ist es für Zimpler schwierig zu erkennen, welche Glücksspielunternehmen in Schweden ohne Lizenz agieren. Auch auf der Liste illegaler Anbieter, die von Spelinspektionen veröffentlicht wurde, ist kein Kunde von Zimpler aufgeführt.
Spelinspektionen hingegen wirft Zimpler vor, eng mit den nicht lizenzierten Anbietern zusammenzuarbeiten. Dadurch wird Zimpler zu einem Förderer des illegalen Glücksspiels in Schweden.
Es bleibt abzuwarten, ob Zimpler die drohende Strafe abwenden kann, wie sich das Unternehmen langfristig am Markt positionieren wird und ob weitere Zahlungsanbieter zukünftig ins Visier von Spelinspektionen geraten werden.